August Halm
August Halm (1869–1929) war Komponist, Musikschriftsteller und Musikpädagoge. Er ist heute lediglich Musikwissenschaftlern ein Begriff. Zu Unrecht! Denn z. B. das Konzept seiner Violinübung, in der Halm einen kreativen Umgang mit Musik und spieltechnischen Schwierigkeiten in den Mittelpunkt stellt und zur Improvisation führt, ist noch heute, über 100 Jahre nach dem ersten Erscheinen, höchst innovativ und nicht nur für Geigenpädagogen interessant. Meine Dissertation über August Halms Leben, Schaffen und seine Violinübung erscheint 2026.
Auf dieser Seite möchte ich, beginnend mit der Violinübung, nach und nach Halms Aufsätze, Kritiken und Kompositionen veröffentlichen.
Biographie
August Otto Halm wird 1869 in Großaltdorf, nahe Schwäbisch Hall, geboren. Zuerst nimmt er in Tübingen das Studium der evangelischen Theologie auf, bevor er von 1893 bis 1895 an der Königlichen Akademie der Tonkunst in München Komposition (Josef Gabriel Rheinberger), Violine, Klavier und Dirigieren studiert.
Danach ist Halm zunächst in Heilbronn (1896–1899) und dann in Stuttgart als Chorleiter und privater Musiklehrer tätig, ehe er von 1903 bis 1910 als Musiklehrer zuerst im Landerziehungsheim Haubinda(Thüringen) und ab 1906 in der Freien Schulgemeinde Wickersdorf Violine und Klavier unterrichtet sowie Orchester und Chor leitet.
Nach einem kurzen Intermezzo als Musikdirektor der Ulmer Liedertafel (1910/11) ist Halm 1913/14 als Musikkritiker bei der Süddeutschen Zeitung Stuttgart tätig. Nachdem er die Zeitung im Mai 1914 im Streit verlassen hat, unterrichtet er bis 1919 am Evangelischen Lehrerseminar Esslingen Violine und Klavier.
Nach einem durch Stipendien finanzierten freien Schaffensjahr kehrt Halm 1920 an die Freie Schulgemeinde Wickersdorf zurück. Neben über 100 Kompositionen hat Halm insgesamt 162 Texte, 204 Kritiken, sechs Bücher und zwei pädagogische Lehrwerke (Violin- und Klavierübung) verfasst.

Folgende Aufsätze habe ich bisher über August Halm publiziert:
- August Halm in Ulm, in: Musik in Baden-Württemberg, hrsg. v. der Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg e.V., Stuttgart 2024, S. 255–263.
- Aufsatz August Halms Violinübung – mehr Kreativität auf dem Griffbrett, in: Diskussion Musikpädagogik 106, 2. Quartal 2025, S. 56–61.
- Fexibler methodischer Baukasten. August Halms „Violinübung“ für den Anfangsunterricht und darüber hinaus, in: Üben&Musizieren 3/2025, S. 52–55.
- Von der Kunst, hinter die Noten zu sehen. Ein Rückblick auf den Musikschriftsteller und Pädagogen August Halm und seine Analyse des Musiklebens von 1920, in: NMZ, 6/2025, S. 15.
- „In den letzten Jahren hat meine Musik angefangen ein wenig Beachtung zu finden.“ – August Halms letztes Lebensjahrzehnt (erscheint 2026 in Musik in Baden-Württemberg)